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Kroatien 21. - 26. April 2011 Über die Osterfeiertage 2011 unternahmen wir einen herpetologischen Trip nach Kroatien. Fünf Tage lang suchten wir dort vor allem nach Vipern und verbrachten eine sehr schöne und „erfolgreiche“ Zeit. Am ersten Tag gleich nach der Ankunft fuhren wir in ein Habitat, in dem Karstottern (Vipera ursinii macrops) vorkommen sollten. Und tatsächlich fanden wir dort neben zahlreichen Zauneidechsen (Lacerta agilis bosnica) nach einigen Stunden auch eine männliche sehr kontrastreich gefärbte Vipera ursinii macrops. Da nachmittags ein starker Wind aufzog fuhren wir Richtung unserer Unterkunft, um uns dort etwas genauer nach möglichen Habitaten umzuschauen. Doch schon nach kurzer Fahrt fanden wir die nächste Viper: eine adulte Hornotter (Vipera a. ammodytes) – leider ein totes Tier auf der Straße. Wir beschlossen, kurz in der näheren Umgebung zu suchen und entdeckten Östliche Smaragdeidechsen (Lacerta v. viridis) und Adriatische Mauereidechsen (Podarcis melisellensis fiumanus), auch Karstläufer genannt. Außerdem fanden wir eine Mauereidechse (Podarcis m. muralis). Nahe einer Hecke flüchtete eine Schlange vor uns, leider so schnell, dass wir sie nicht genau erkennen konnten... Später hielten wir auf dem Weg zur Unterkunft noch ein paar Mal an. An einem kleinen Tümpel lebten mehrere Dutzend Seefrösche (Pelophylax ridibundus) und in einem interessant aussehenden Gebiet mit vielen Legesteinmauern fanden wir einige Riesen-Smaragdeidechsen (Lacerta trilineata major), erneut Podarcis melisellensis fiumanus und drei Scheltopusik (Pseudopus apodus thracius), von denen wir abends auf einer Mauer neben der Straße drei weitere Exemplare sahen. Leider entdeckten wir auch weitere überfahrene Tiere: eine Schlanknatter (Platyceps najadum dahli), ein Pseudopus apodus thracius und eine Balkan-Zornnatter (Hierophis gemonensis). Am zweiten Tag versuchten wir unser Glück erneut in der Umgebung der überfahrenen Hornotter. Und diesmal fanden wir nach nicht mal 30 Minuten eine subadulte Vipera a. ammodytes. Bei der weiteren Suche sahen wir jedoch nur verschiedene Eidechsenarten, die wir auch schon am Vortag beobachten konnten. Daher beschlossen wir, wieder in das Karstotter-Biotop zu fahren. Doch statt einer Vipera ursinii macrops entdeckten wir hier ebenfalls eine Vipera a. ammodytes, was uns etwas überraschte... Erst nach langer Suche zeigte sich eine Vipera ursinii macrops, wieder ein männliches Tier. Den dritten Tag nutzten wir, um uns eine andere Gegend Kroatiens anzuschauen und nach Kreuzottern zu suchen. Der dortige Lebensraum unterschied sich völlig von den vorigen und sah für diese Vipernart sehr erfolgversprechend aus. So fanden wir dort auch insgesamt neun Kreuzottern Vipera b. berus. Fünf der neun Tiere waren Männchen, von denen drei bereits gehäutet waren. Sympathisch mit den Kreuzottern lebten in diesem Biotop Blindschleichen (Anguis fragilis) und Waldeidechsen (Zootoca vivipara). Da es gegen Mittag zu heiß wurde machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel. Dort brachen wir jedoch die Suche nach der Bosnischen Kreuzotter Vipera berus bosniensis bereits nach kurzer Zeit ab, da uns das Habitat nicht geeignet erschien. Sehen konnten wir hier eine Ringelnatter (wir vermuten Natrix natrix helvetica, fanden das Tier allerdings nahe der Übergangszone zu Natrix natrix persa), Europäische Sumpfschildkröten (Emys orbicularis), mehrere Springfrösche (Rana dalmatina) und Seefrösche (vermutlich Pelophylax ridibundus). Auch in den nächsten zwei Biotopen hatten wir mit Vipera berus bosniensis kein Glück, fanden aber immerhin eine überfahrene Kreuzotter. Im Dunkeln besuchten wir ein Feuchtgebiet, in dem wir den Europäischen Laubfrosch (Hyla arborea), Wechselkröten (Bufo viridis), Gelbbauchunken (Bombina variegata), Seefrösche (Pelophylax ridibundus) und einen Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex) beobachten konnten. Am Ostersonntag suchten wir erneut in der Umgebung, in der wir Kreuzottern vermuteten, sahen jedoch zunächst nur Lacerta agilis bosnica und eine Äskulapnatter (Zamenis longissimus). Dann plötzlich flüchtete eine Vipera berus bosniensis, so schnell, dass uns kein einzige Foto gelang... Enttäuscht fuhren wir in ein anderes Gebiet und suchten dort bis spät nachmittags weiter. Doch auch hier fanden wir keine Vipera berus bosniensis, wohl aber Unmengen an Amphibien und fünf Natrix natrix helvetica (bzw. die Übergangsform zu Natrix natrix persa). Auf dem Rückweg hielten wir an einer Stelle, die vielversprechend aussah und an der wir am Morgen eine überfahrene Kreuzotter auf der Straße gesehen hatten. Zunächst fanden wir dort eine Schlingnatter (Coronella a. austriaca) und erneut zwei Natrix natrix helvetica / Natrix natrix persa. Und auf dem Weg zurück zum Auto – fast schon bei Sonnenuntergang – fanden wir dann endlich eine juvenile weibliche Kreuzotter Vipera berus bosniensis, von der wir nun auch einige Fotos machen konnten. Nachts fuhren wir wieder in das Feuchtgebiet vom Vortag, um die rufenden Amphibien zu fotografieren. Neben den Arten des Vortages konnten wir heute außerdem den Kleinen Wasserfrosch (Pelophylax lessonae) und etwa ein Dutzend Teichmolche (Lissotriton vulgaris) beobachten. Den vorletzten Tag verbrachten wir erneut mit der Suche nach Kreuzottern. Morgens versuchten wir es in dem Habitat, in dem am Vortag eine Viper vor uns flüchtete. Und heute hatten wir wirklich mehr Erfolg und konnten eine Vipera berus bosniensis finden und fotografieren. Voller Tatendrang fuhren wir daher in das zweite Biotop vom Vortag und auch hier war das Glück auf unserer Seite. Zunächst fanden wir eine weibliche Vipera berus bosniensis und sahen wenige Meter entfernt ein männliches Tier flüchten. Also legten wir uns auf die Lauer... naja, eigentlich machten wir eher eine ausgedehnte Mittagspause, in der wir neben zwei Ringelnattern eine Europäische Sumpfschildkröte und drei Teichmolche sahen. Als wir uns danach zu der Stelle mit dem flüchtenden Bock schlichen, überraschten wir dort zwei Vipera berus bosniensis beim Kommentkampf! Und wieder einmal mussten wir feststellen, dass der Kommentkampf zweier Vipern etwas faszinierendes ist, was sich nicht leicht fotografieren lässt ;-) Auf dem Rückweg fanden wir schon wieder eine überfahrene Kreuzotter... das Gebiet um diese Stelle sah aber nicht sehr interessant aus, so dass wir dort nicht suchten. Bevor wir am sechsten Tag zurück nach Deutschland fuhren, besuchten wir noch einmal die Stelle mit dem kämpfenden Kreuzottern. Leider spielte das Wetter nicht mit, so dass wir keine Viper mehr zu Gesicht bekamen und uns am Vormittag auf den Rückweg nach Deutschland machten.
Wie immer machen wir auch in diesem Bericht keine detaillierten Angaben zu Fundorten, Verbreitungsschwerpunkten oder “Hot Spots“.
Gesehene Exemplare: Reptilien
Amphibien
Croatia 21st - 26th April 2011 Coming soon...
Observed species: Reptiles
Amphibians
Like in our other reports, we also don’t want to give full details to the specific locations or “hot spots” in this report.
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