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Rumänien 6. - 15. Mai 2011 Anfang Mai 2011 unternahmen wir eine zweiwöchige Reise nach Rumänien. Um Reisezeit zu sparen fuhren wir diesmal nicht mit dem Auto, sondern buchten einen Flug. Zwar kamen wir so schneller in Rumänien an, leider jedoch nicht unser Gepäck, das unterwegs irgendwo verloren ging. Daher verbrachten wir den ersten Urlaubstag mit Organisieren und Diskutieren und konnten uns so erst spät am Nachmittag das erste Habitat anschauen. Leider war es sehr kühl, so dass wir keine Reptilien fanden... aber immerhin sahen wir einen Europäischen Laubfrosch (Hyla arborea). Auch am nächsten Tag ging unser Pech weiter: der Mietwagen streikte. Nach einiger Wartezeit und rumänischer Starthilfe erreichten wir schließlich ein Habitat, in dem wir nach der Waldsteppenotter (Vipera berus nikolskii) suchten. Doch auch dieses Mal spielte das Wetter nicht mit. Es war so kalt, dass wir nur eine einzige Östliche Smaragdeidechse (Lacerta v. viridis) fanden. Auch die Suche nach Amphibien fiel mit einer Gelbbauchunke (Bombina variegata) und wenigen überfahrenen Erdkröten (Bufo bufo) recht mager aus. Die nächsten zwei Tage verliefen dafür aber um so besser. Bei „bestem Schlangenwetter“ fanden wir insgesamt neun Waldsteppenottern (Vipera berus nikolskii): zwei subadulte Weibchen, die so viel gefressen hatten, dass sie sich kaum bewegen konnten, sechs adulte Männchen (davon zwei Schwärzlinge) und ein adultes Weibchen. Im gleichen Habitat der Vipern sahen wir Ringelnattern (Natrix n. natrix), jede Menge Östliche Smaragdeidechsen (Lacerta v. viridis) und eine blau gepunktete -wirklich sehr schöne- Blindschleiche (Anguis colchica). Auch Europäische Laubfrösche (Hyla arborea), Springfrösche (Rana dalmatina) und Gelbbauchunken (Bombina variegata) konnten wir hier fotografieren. Nach einer regnerischen Nacht fanden wir am nächsten Tag bei relativ hohen Temperaturen insgesamt sechs Wiesenottern (Vipera ursinii moldavica), drei Weibchen und drei Männchen. Auch hier hatte ein Tier gerade frisch gefressen. Sympatrisch mit den Wiesenottern leben hier Zauneidechsen (Lacerta agilis chersonensis) und Östliche Smaragdeidechsen (Lacerta v. viridis). Auch Amphibien sahen wir an diesem Tag: fünf Knoblauchkröten (Pelobates fuscus) und eine Wechselkröte (Pseudepidalea viridis). Für die nächsten drei Tage reisten wir in ein anderes Gebiet, um dort nach Dobrudscha-Sandottern (Vipera ammodytes montandoni) zu suchen. Zunächst hatten wir keinen Erfolg, fast zwei Tage regnete es sehr stark, so dass wir diese Zeit nutzten, um mit dem Auto nach geeigneten Habitaten zu suchen bzw. nach Amphibien Ausschau zu halten. Im andauernden Regen fanden wir mehrere Dutzend Rotbauchunken (Bombina bombina) und Wasserfrösche (Pelophylax ssp.). In der Dämmerung fotografierten wir neben den genannten Arten rufende Wechselkröten (Bufo viridis) und Europäische Laubfrösche (Hyla arborea). Auch Donau-Kammmolche (Triturus dobrogicus) bekamen wir zu Gesicht. Sobald sich tagsüber kurz die Sonne zeigte, kamen auch die Reptilien zum Vorschein, so konnten wir mehrere Dutzend Maurische Landschildkröten (Testudo graeca) beobachten, teilweise bei der Balz und Paarung. Ein faszinierendes Schauspiel! Auch die vielen Taurischen Eidechsen (Podarcis t. tauricus) waren mit der Partnersuche beschäftigt. Ebenfalls sahen wir wieder Östliche Smaragdeidechsen (Lacerta v. viridis) und eine Ringelnatter (Natrix n. natrix). Vor dem ersten großen Regenschauer konnten wir eine Kaspische Pfeilnatter (Dolichophis caspius) fotografieren, nachdem zuvor eine weitere geflüchtet war. Insgesamt fanden wir in dieser Gegend drei Pfeilnattern. An einem kleinen See retteten wir eine völlig entkräftete Würfelnatter (Natrix tessellata) aus einem tiefen Wasserschacht. Am letzten Tag in diesem Gebiet hatten wir wieder Glück mit dem Wetter und konnten uns endlich auf die Suche nach den Vipern machen. Neben vielen Maurische Landschildkröten (Testudo graeca ibera), Taurischen Eidechsen (Podarcis t. tauricus), Östliche Smaragdeidechsen (Lacerta v. viridis) und Johannisechsen (Ablepharus kitaibellii stepaneki) fanden wir an diesem Tag fünf Hornottern (Vipera ammodytes montandoni). Leider war kein einziges Weibchen zu sehen, bei allen fünf Tieren handelte es sich um Männchen. Kurz vor unserer Rückfahrt fanden wir nach einem starken Hagelschauer in der letzten Sonne des Tages zwei juvenile Riesen-Smaragdeidechsen (Lacerta trilineata dobrogica). In den nächsten beiden Tagen wechselten wir wieder das Areal und suchten erneut nach Wiesenottern (Vipera ursinii moldavica) und Waldsteppenottern (Vipera berus nikolskii). Am ersten Tag fanden wir vier Wiesenottern und konnten Fotos von Schlingnattern (Coronella austriaca) machen. Außerdem sahen wir wieder einige der zuvor aufgezählten Eidechsenarten. In einem Feuchtgebiet fanden wir eine Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis), mehrere Teichmolche (Triturus vulgaris) und einen Nördlichen Kammmolch (Triturus cristatus). An unserem letzten Tag konnten wir noch einmal eine Waldsteppenotter fotografieren und eine weitere flüchtete vor uns. Neben einigen Eidechsen sahen wir an diesem Tag auch vier Ringelnattern (Natrix n. natrix) und Dutzende Europäische Sumpfschildkröten (Emys orbicularis), die alle zu schnell für unserer Fotoapparate waren... Auf dem Rückweg bescherte uns die Qualität der rumänischen Straßen unsere nächste Panne: einen platten Reifen. Nach dem erfolgreichen Radwechsel hieß es schon Abschied nehmen, denn am nächsten Morgen mussten wir leider wieder zurück nach Deutschland fliegen.
Wie immer machen wir auch in diesem Bericht keine detaillierten Angaben zu Fundorten, Verbreitungsschwerpunkten oder “Hot Spots“.
Gesehene Exemplare: Reptilien
Amphibien
Romania 6th - 15th May 2011 Coming soon...
Observed species: Reptiles
Amphibians
Like in our other reports, we also don’t want to give full details to the specific locations or “hot spots” in this report.
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