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Südwest-Spanien 31. März - 9. April 2011 2011 begannen wir die „herpetologische Saison“ Ende März mit einer Reise nach Südwest-Spanien. Nachdem wir die knapp 2.500 km lange Fahrt an einem Stück hinter uns gebracht hatten, erkundeten wir sofort die ersten interessant erscheinenden Biotope in der Nähe verschiedener kleiner Seen. Obwohl die Wasserstellen schon nahezu ausgetrocknet waren, sahen die Habitate insgesamt sehr vielversprechend aus. Dennoch fanden wir nur wenige Algerische Sandläufer (Psammodromus algirus) und Mauergeckos (Tarentola mauritanica). Am Wasser entdeckten wir eine juvenile Maurische Bachschildkröte (Mauremys leprosa) und den Iberischen Wasserfrosch (Pelophylax perezi). Spät abends suchten wir in Küstennähe und sahen neben zahlreichen Mauergeckos unseren ersten Messerfuß (Pelobates cultripes). Im gleichen Habitat fanden wir noch zwei weitere Messerfüße und mehrere Kreuzkröten (Pseudepidalea calamita). Am nächsten Tag machten wir uns schon früh morgens auf
die Suche nach unserem eigentlichen Hauptziel der Reise: der Südlichen Stülpnasenotter
(Vipera latastei gaditana). Zu dieser Jahreszeit war es bei Sonnenaufgang
mit ca. 8°C sehr kalt, im Laufe des Tages stiegen die Temperaturen jedoch
rasant auf knapp 30°C. In dem ersten vielversprechend aussehenden Biotop
suchten wir fast den ganzen Tag, konnten jedoch keine Viper entdecken.
Stattdessen sahen wir Carbonell-Mauereidechsen (Podarcis c. carbonelli),
Europäische Fransenfinger (Acanthodactylus e. erythrurus) und Algerische
Sandläufer. Überrascht waren wir
über die vielen Kreuzkröten, die sogar noch in der Mittagszeit überall offen
anzutreffen waren. Abends trafen wir uns mit spanischen Herpetologen, mit denen wir die nächsten beiden Tage gemeinsam auf Tour gingen. Noch in dieser Nacht fanden wir zusammen unseren ersten Spanischen Rippenmolch (Pleurodeles waltl) – eine wunderschöne und zugleich skurrile Kreatur... Auf einer großen Feuchtwiese wimmelte es nur so von Mittelmeer-Laubfröschen, Messerfüßen und Kreuzkröten. Unweit dieses Habitats fanden wir eine weitere Vipernnatter und konnten unseren ersten Zwerg-Marmormolch (Triturus pygmaeus) fotografieren. Den dritten Tag verbrachten wir gemeinsam mit den Spaniern
in einem küstennahen Habitat. Leider fanden wir auch an diesem Tag keine
Stülpnasenotter, stattdessen konnten wir aber eine Eidechsennatter (Malpolon
m. monspessulanus) und zwei Kaputzennattern (Macroprotodon brevis)
fotografieren. Zudem fanden wir hier die ersten Spanischen
Mauereidechsen (Podarcis hispanicus), Spanische
Sandläufer (Psammodromus h. hispanicus) und eine Maurische Netzwühle
(Blanus cinereus). Durch mehrere kurze Regenschauer am darauffolgenden Tag hofften wir auf mehr Glück bei den Vipern, dennoch fanden wir erneut keine Stülpnasenottern. Dafür stieg die Anzahl der gefundenen Nattern: neben mehreren Eidechsennattern und einer Kaputzennatter fotografierten wir an diesem Tag eine Hufeisennatter (Hemorrhois hippocrepis). Den fünften Tag verbrachten wir wieder mit der Suche nach Vipern in verschiedenen Habitaten und konnten zusätzlich zu den gefundenen Arten der letzten Tage lediglich Perleidechsen (Timon lepidus) beobachten. So beschlossen wir, in ein anderes Gebiet zu fahren, um nach Chamäleons (Chamaeleo c. chamaeleon) Ausschau zu halten. Und tatsächlich fanden wir bereits nach kurzer Suche zwei Chamäleons direkt in Küstenähe. Am nächsten Tag war es wolkig und es wehte ein starker Wind. Trotzdem sahen wir eine ziemlich große Treppennatter (Rhinechis scalaris), zwei juvenile Treppennattern, eine Eidechsennatter und eine Vipernnatter. Die erste Westliche Erzschleiche (Chalcides striatus) dieses Trips flüchtete leider so schnell, dass wir kein Foto machen konnten... Am letzten Tag in dieser Region war das Wetter fast schon wieder zu gut, so dass wir uns bei einer Mittagspause am Strand einen gehörigen Sonnenbrand einfingen. Stülpnasenottern fanden wir leider auch an diesem Tag nicht und brachen die Suche nach dieser Art frustriert ab. Stattdessen wollten wir uns in den nächsten Tagen mögliche Habitate der Kantabrischen Kreuzotter (Vipera seoanei cantabrica) im Norden Spaniens ansehen. Bereits 2010 hatte unsere Suche nach der Kantabrischen Kreuzotter in Spanien keinen Erfolg... und in diesem Jahr sollte es nicht anders sein. Außer Mauereidechsen (Podarcis muralis und Podarcis bocagei) und Iberischen Smaragdeidechsen (Lacerta schreiberi) fotografierten wir am achten Tag unserer Reise in verschiedenen Biotopen eine Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) und Iberische Wasserfrösche – aber leider keine Vipern. Zu unserer Freude fanden wir jedoch in einem kleinen Tümpel etwa ein Dutzend Marmormolche (Triturus marmoratus) sowie mehrere Fadenmolche (Triturus helveticus). Den lauten Rufen folgend konnten wir außerdem Portugiesische Laubfrösche (Hyla molleri) bei der Paarung beobachten. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft retteten wir dann noch eine dicke Erdkröte (Bufo bufo) von der Straße, jedoch nicht ohne vorher noch ein paar Schnappschüsse von ihr zu machen. Den darauffolgenden Tag verbrachten wir mit der Suche nach Kantabrischen Kreuzottern in einem weiteren augenscheinlich geeigneten Biotop. Doch auch heute fanden wir trotz passendem Wetter keine Vipern, lediglich verschiedene Mauereidechsen sowie zwei Westliche Erzschleichen und einige Kreuzkröten. Ab Mittag wurde das Wetter unerträglich heiß, so dass wir die Suche abbrachen und stattdessen in einem anderen Biotop versuchten, Perleidechsen zu fotografieren. Dort fanden wir auch tatsächlich fünf Tiere und fuhren anschließend weiter in ein weiteres Habitat. Dort sahen wir spät nachmittags bei immer noch 29° C Mauereidechsen (Podarcis hispanicus und Podarcis muralis), Westliche Smaragdeidechsen (Lacerta bilineata), Iberischen Smaragdeidechsen und Dutzende Westliche Erzschleichen, die alle zu schnell für unsere Kamera waren. Um unsere Spanienreise nicht ohne eine Viper zu beenden fuhren wir am letzten Tag in ein uns bekanntes Habitat der Stülpnasenotter (Vipera latastei latastei). Doch auch hier mussten wir lange suchen, um endlich mit Erfolg belohnt zu werden. Am Morgen gelang es uns zunächst eine Westliche Erzschleiche zu beobachten, die noch kühl und langsam genug war, um ein Foto zu machen. Wenige Meter daneben entdeckten wir eine Schlingnatter (Coronella austriaca) und im Laufe des Tages einige Iberischen Smaragdeidechsen sowie eine überfahrene Vipernnatter. Und zum Abschluss unserer Reise gelang es uns tatsächlich auch noch eine Stülpnasenotter zu finden und zu fotografieren. So konnten wir gegen Mittag zumindest mit einer gefundenen Viper die Heimreise antreten...
Wie immer machen wir auch in diesem Bericht keine detaillierten Angaben zu Fundorten, Verbreitungsschwerpunkten oder “Hot Spots“.
Gesehene Exemplare: Reptilien
Amphibien
Soutwest of Spain 31st March - 9th April 2011 Coming soon...
Observed species: Reptiles
Amphibians
Like in our other reports, we also don’t want to give full details to the specific locations or “hot spots” in this report.
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